Die USA ziehen sich aus dem Vietnamkrieg zurück (27.1.1973)

Die USA ziehen sich aus dem Vietnamkrieg zurück (27.1.1973)

Podcast - ZeitZeichen | 27.01.2023 | Dauer: 00:14:36 | SR 2 - Almut Finck

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Für die USA endete der Vietnamkrieg heute vor 50 Jahren, mit dem Vertrag von Paris. Doch als "Schießfrieden" gingen die Kämpfe in Vietnam weiter. Der Krieg hinterließ Millionen Tote in Nord- und Südvietnam und ein nationales Trauma der USA. Der Krieg, der für die Amerikaner 1964 mit einer Lüge begann – dem erfundenen Angriff von Nordvietnamesen auf einen amerikanischen Zerstörer im Golf von Tonkin – endete mit einem Euphemismus: "Vietnamisierung" nannte Präsident Richard Nixon den Rückzug der US-Truppen, geplant schon seit 1969, verhandelt und besiegelt am 27. Januar 1973 in Paris. Im Klartext hieß das: Sollen die Vietnamesen doch selber sehen, wie sie klarkommen. Die Bilanz aus Sicht der USA: 58.000 tote GIs, über 300.000 Verletzte. Die Opferzahlen auf Seiten der Vietnamesen waren freilich ungleich höher: eine Million südvietnamesischer Soldaten war gefallen, zwei Millionen Zivilisten starben. Auf nordvietnamesischer Seite dürften es nicht weniger gewesen sein. Nach dem Rückzug der USA ging der Konflikt weiter, zur Kapitulation von Saigon im April 1975. Während die letzten Amerikaner in dramatischen Rettungsoperationen ausgeflogen wurden, begannen zu Hause die Vorbereitungen zur 200-Jahr-Feier der USA. Vietnamveteranen hatten nach ihren albtraumhaften Erfahrungen allerdings kaum einen Grund zu feiern. In den nächsten Jahren begingen mehr von ihnen Selbstmord, als im Krieg getötet worden waren. Die Rückkehr ins zivile Leben fiel den meisten schwer. Noch 1990 war unter den damals gezählten Obdachlosen in den USA jeder dritte bis vierte ein Vietnamveteran.

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