Zehn Jahre Griechenlandrettung - wirft die Corona-Krise das Land wieder zurück?

Zehn Jahre Griechenlandrettung - wirft die Corona-Krise das Land wieder zurück?

Podcast - Kontinent | 21.04.2020 | Dauer: 00:38:15 | SR 2 - Sabine Ertz

Themen

Am 23. April 2010 leistete der damalige griechische Ministerpräsident Papandreou eine Art Offenbarungseid. An diesem Tag bat er die europäischen Partner um Finanzhilfe, weil Griechenland seine Schulden nicht mehr bezahlen konnte. Die Hilfe kam, - aber für die elf Millionen Griechen begannen Jahre des Niedergangs und des Verzichts.Als Gegenleistung für die Milliardenkredite musste Griechenland Renten kürzen, Staatsbedienstete entlassen und Steuern erhöhen. -Die griechische Wirtschaft brach ein. Hunderttausende Griechen verloren ihre Arbeit. Manche Politiker in der EU wollten Griechenland abschreiben und forderten den "Grexit". Auch viele Griechen fragten sich, ob es Sinn macht, in der Euro-Zone zu bleiben, wenn man selbst gar keine Euro mehr im Portemonnaie hat. Doch schließlich folgten alle griechischen Regierungen der vergangenen Jahre von rechts bis links einer eisernen Sparpolitik. Der Staatshaushalt ist ausgeglichen. Vor allem das Geschäft mit dem boomenden Tourismus hat Griechenland aus der jahrelangen Krise herausgerettet. Jetzt stehen all diese Erfolge wieder in Frage – durch die plötzlich hereingebrochene Corona-Krise, die den Tourismus besonders hart trifft. Aber die krisengestählten Griechen hoffen, die Corona-Rezession werde nur kurz andauern. Denn im Gegensatz zu 2010 habe Griechenland  solide Staatsfinanzen und könne zudem auf Unterstützung durch die EU zählen, die diesmal nicht an strenge Sparvorgaben gekoppelt sein wird.     

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