100 Jahre nach der Volksabstimmung - Deutsche und Dänen beiderseits der Grenze

100 Jahre nach der Volksabstimmung - Deutsche und Dänen beiderseits der Grenze

Podcast - Kontinent | 10.11.2020 | Dauer: 00:41:11 | SR 2 - Peter Weitzmann

Themen

Es sind Verhältnisse, die Menschen im Saarland durchaus bekannt vorkommen, Volksabstimmung über die nationale Zugehörigkeit inklusive: Vor einhundert Jahren - nach dem Ende des Ersten Weltkrieges - ist die Grenze zwischen Deutschland und Dänemark neu gezogen worden. Das historische Herzogtum Schleswig erstreckte sich auf beide Staatsgebiete. Nach dem Friedensvertrag von Versailles sollten die Volksgruppen in der Grenzregion darüber abstimmen, zu welchem Land sie gehören wollten. In Nordschleswig entschied sich eine deutliche Mehrheit für Dänemark. In der südlichen Zone konnte jede Kommune gesondert abstimmen. Dänemark wollte so das südschleswigsche Flensburg auf seine Seite ziehen. Doch die Flensburger entschieden sich dagegen. Ein jahrhundertealter Grenzkonflikt war beendet. Auf Versöhnung mussten die Minderheiten beiderseits der Grenze aber noch lange warten. Die historischen Umbrüche mit der Machtergreifung Hitlers belasteten das Leben im geteilten Schleswig stark. Während die Deutschen heute als eigenständige Minderheit mit 15.000 Mitgliedern in Dänemark immer weniger wahrgenommen werden, ist die dänische Kultur und Sprache in Schleswig-Holstein immer noch sehr präsent. In Schulen und Kitas, Bibliotheken und Seniorenwohnanlagen - alles weitgehend finanziert über die beiden nationalen Haushalte. Auch viele deutschstämmige Menschen bekennen sich zum Dänentum, weil sie sich mit skandinavischem Denken und Lebensstil identifizieren.

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