Milosz Matuschek: Generation Chillstand
Podcast - Fragen an den Autor | 07.07.2019 | Dauer: 00:55:49 | SR 2 - Kai Schmieding
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Die Klimakinder, die "Generation Greta": Viele Beobachter begleiten sie mit sehr viel Wohlwollen - oft ist sogar die Rede davon, dass junge Menschen sich ja "endlich wieder engagieren" und für Politik interessieren. Gelegentlich wird auch der Geist der 68er beschworen. NZZ-Autor und Publizist Milosz Matuschek, der in den 1980er Jahren geboren wurde, hat auf seine Generation jedoch einen kritischen Blick: Die Jahrgänge nach 1980 gelten als gebildet, smart, kreativ, mit vielen Freunden, Fotos und Videos im Netz. Noch nie standen jungen Menschen so viele Möglichkeiten zur Verfügung, doch man bekommt immer wieder den Eindruck, sie ergreifen sie nicht, schreibt Matuschek. Sie begnügen sich mit der Jagd nach Statussymbolen und Diplomen, versuchen verbissen, den Status quo aufrecht zu erhalten, den sie von klein auf kennen. Statt die Zukunft zu gestalten, verharren sie bewegungslos als Wurmfortsatz der Vorgängergeneration in ihrer kleinen heilen Welt, meint Matuschek. Das kann zu bösem Erwachen führen, wie sich nicht nur bei der Brexit-Abstimmung zeigte. Matuschek ruft zum Aufbruch auf, zum selbständigen Denken und Handeln, zum Ausbruch aus der Blase der Überbehütung und Gleichgültigkeit und macht Vorschläge, wie man aus dem kognitiven Gefängnis ausbrechen kann.