"Der Motor von Kultur ist Austausch, Negativ-Aneignung muss benannt werden"

"Der Motor von Kultur ist Austausch, Negativ-Aneignung muss benannt werden"

Audio | 17.06.2025 | Dauer: 00:42:14 | SR kultur - Barbara Renno

Themen

Was braucht's damit Kultur sich entwickeln kann? Kann Kultur jemandem gehören? Welche Grenzen kennt sie? Und welche Rolle spielen Geografie, Stadt-Land-Gefälle, Bildungsgrad, Geschick, sozialer Kontext, Wissenszugang oder Herrschaftsverhältnisse? Martin Puchners Geschichte der Kultur beginnt in den Höhlen von Chauvet (rund 35.000 Jahre v. Chr.) und verfolgt die Spuren von Kleopatra, Hildegard von Bingen, George Eliot, Hokusai, König Ashoka oder einer osüdasiatischen Göttinnenstatuette, die in Pompeji gefunden wurde - quer durch Zeit und Raum. Dabei spielen Orte, an denen Wissen gezeigt, gesammelt, geordnet, gehortet und zur Verfügung gestellt wurde und wird - wie Tempel, Klöster, Bibliotheken, Museen, Bildungsstätten oder die Chauvet-Höhlen eine entscheidende Rolle. Kultur taugt als Realitätsbearbeitung und als Sinnfindung und Sinnstiftung. Wie zukunftsweisend Kultur sein kann, veranschaulicht die karolingische Minuskel. Karl der Große, der selbst kaum lesen und schreiben konnte, hat die Schrift zur Verwaltung seines mitelalterlichen Groß-Reiches entwickeln lassen. Bis heute ist sie weltweit eine der beliebtesten Schriften – längst auch digital, "The Times New Roman". Martin Puchner erzählt Kulturgeschichte als Wechsel von Bewahrung, Untergang, Wiederentdeckung bis in die Gegenwart, mitsamt ihren Widersprüchen: Heutzutage haben wir weltweit Zugang zu Kulturgütern und Kulturpraktiken wie noch nie, erleben aber eine Hoch-Phase gegenseitiger Abgrenzung, Umdeutung, Aneignung und Vereinnahmung. Welche Erklärungen Martin Puchner in der Geschichte der Kultur gefunden hat - u.a. darüber erzählt er im SR kulturGespräch mit Barbara Renno.

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