Das Einwanderungspatent für Salzburger Protestanten in Preußen (02.02.1732)

Das Einwanderungspatent für Salzburger Protestanten in Preußen (02.02.1732)

Podcast - ZeitZeichen | 02.02.2022 | Dauer: 00:14:32 | SR 2 - Heiner Wember

Themen

Nach dem Westfälischen Frieden durften religiöse Minderheiten nur unter besonderen Umständen und Einhaltung von langen Fristen von Fürsten ausgewiesen werden. Der Salzburger Erzbischof Leopold Anton von Firmian jedoch wollte 1731 die sogenannten Kryptokatholiken, Scheinkatholiken, zwangsbekehren. Etwa 20.000 Lutheraner outeten sich daraufhin als Protestanten und wurden gezwungen, das Land zu verlassen. Der preußische "Soldatenkönig" Friedrich Wilhelm I. nutzte die öffentliche Erregung in Europa, um sich als Schutzherr der Protestanten zu inszenieren. Er gestattete den Glaubensflüchtlingen die Einreise und siedelte sie in Ostpreußen an. Das war auch praktisch, denn die Pest hatte dort einen Großteil der Bevölkerung dahin gerafft. In protestantischen Städten wurden die durchziehenden "Exulanten" mit einer Willkommens-kultur begrüßt und reich beschenkt, in katholischen Gegenden dagegen wurden sie angefeindet. Die Neusiedler wurden in Ostpreußen bei den Ansässigen kritisch betrachtet und wegen ihrer Privilegien beneidet. Sie brauchten einige Zeit, um sich zu assimilieren. Da sie verstreut zwischen den Einheimischen angesiedelt wurden, verschwand ihre Salzburger Sprache binnen weniger Generationen.

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